Im Feld

Große Münsterländer sind überaus vielseitig und eignen sich in gleicher Weise für die Arbeit vor und nach dem Schuss in Wasser, Feld und Wald. Aufgrund seiner schnellen, ausdauernden und von großem Finderwillen geprägten Suche, sowie seinem unglaublichen Arbeitswillen ist der Hund ein ausgezeichner Feldhund, der besonders gern als Team in enger Verbindung mit seinem Führer unter der Flinte jagt. Die Vorstehanlage und die Quersuche des GM sind genetisch fest verankert. Sein Spurwille, die Hartnäckigkeit und die Dornenfestigkeit seines Felles, gepaart mit großer Apportierfreude machen den Großen Münsterländer zu einem hervorragenden Verlorenbringer. Durch seine große Ruhe und Beherrschtheit, durch seine Führigkeit und die Freude an der Arbeit in enger Verbindung zu seinem Führer unter der Flinte wird der Hund zudem sehr gerne von Falknern eingesetzt. Dies war bereits zur Zeit Karls des Großen der Fall und auch heute nimmt diese Art des Einsatzes weiter zu.

Die Domäne des Großen Münsterländer bleibt nach wie vor die Arbeit nach dem Schuß. Überall dort, wo er seine feine Nase tiefer setzen kann, fühlt er sich wohl. Sei es im dichten Bewuchs, oder im Schilf beim Stöbern, sein schützendes Haarkleid macht ihn weitgehend unempfindlich gegen äußere Einflüsse, wie Nässe, Kälte sowie Dornen und scharfkantigen Schilf.

Wald

Im Wald stechen der große Finderwille und die gerne tief eingesetzte Nase hervor. So zeigen die Hunde volle Konzentration, Ruhe und Fährtensicherheit und Suchstrategie auf der roten Fährte.

Viele Hunde sind fährtenlaut, etliche spurlaut und fast ausnahmslos alle sind sichtlaut, denn nur mindestens sichtlaute Hunde werden zur Zucht zugelassen. Dies prädestiniert die Hunde auch für den Einsatz auf Drückjagden. So werden die Hunde in den letzten Jahren vermehrt auf diesen Jagden eingesetzt und erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Der Große Münsterländer zeichnet sich dabei durch den enormen Finderwillen, seine ausdauernde, fleißige Suche und seine Führigkeit aus. Er neigt in der Regel nicht zum weiten Hetzen und Überjagen, bringt aber das Wild zuverlässig vor die Schützen, was durch eine überlegte Wildschärfe begleitet wird. Denn ist der Große Münsterländer kein Selbstgefährder, sondern er jagt mit Intelligenz und Umsicht, was durch Saugatter-Statistiken belegt wird. Viele Jäger schätzen für diese Jagdform besonders die hellen Farbschläge der Hunde, die den Hund leicht erkennbar machen und die eine Verwechselung mit dem Wild ausschließen.

Wasser

Besonderen Wert bei der Zucht legt der Verband auf die Eignung zur Wasserarbeit. Die große Wasserfreude zeichnet den Hund aus. Völlig unempfindlich gegen scharfkantiges Schilf stöbert der Hund ausdauernd und mit großem Arbeits- und Durchhaltewillen und demonstriert dabei zudem seine ausgezeichneten Apportiereigenschaften. Sein gutes Haar macht ihn unempfindlich gegen Nässe und Kälte. Nicht zuletzt deshalb ist er als Wasserhund ganz besonders geschätzt und für die Wasserjagd unersetzlich.

Auf die Wassereigenschaften vor und nach dem Schuss wird auch bei der züchterischen Selektion besonderer Wert gelegt. Dies spiegelt sich unter anderem in der Vorm-Walde-HZP, der Zuchtausleseprüfung der Großen Münsterländer, wieder, die durch das Zusatzfach Stöbern ohne Ente auf die Bewertung der kompletten Wassereigenschaften abzielt. Das Vorm-Walde-Leistungszeichen wird nur bei mindestens guten Leistungen in dem Fach „Stöbern ohne Ente“ vergeben.

Der Hund in der Jägerfamilie

Sein freundliches, umgängliches Wesen und seine Ruhe machen den Großen Münsterländer zu einem überaus angenehmen Familienmitglied. Der Hund schließt sich seinen Menschen eng an und ist sehr kinderfreundlich.