Ein treuer Begleiter

Filou vom Silberberg März 2000 bis Juni 2014

Wir alle lieben unsere Hunde und sind von ihren guten Eigenschaften überzeugt. Von den vier guten Hunden, die bisher in unserem Haushalt lebten, war Filou allerdings außergewöhnlich. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er das ihm verliehene Attribut „führig“ eher auf seine Führerin als auf sich bezog.

Trotz großer Erziehungsanstrengungen meinerseits hatte er bei „Nein“- Befehlen seine Schwierigkeiten. Im freien Feld konnte er manchmal nicht zwischen Spaziergang und Jagd unterscheiden und traf dabei öfter einmal eine Entscheidung, die mir hinterher Ärger bereitete…aber im Großen und Ganzen wusste er immer besonders gut, was seine Führerin von ihm erwartete. „Ja“-Befehle brauchte er meist gar nicht!

Schon als junger Hund fiel er auf Prüfungen nicht nur wegen seiner Leistungen auf. Zitat eines DD- Richters: “Ich habe noch nie einen Hund gesehen, der seine Führerin derart beruhigt…“ 

- Als Bringselverweiser ausgebildet, brachte er mir bei Drückjagden auf Sau einen Stock oder Fichtenzapfen, wenn er zufällig? an ein noch nicht in Besitz genommenes Stück kam. Das hatte ihm niemand gelernt!

- Bei einer Entenjagd entlang eines ca. 500 m langen Flussabschnittes gab ich keinen Schuss ab, hatte aber beim Einsammeln die gesamte Strecke (5 Stück) vor mir liegen!

- Geflügelte Enten erreichte Filou tauchend, er brachte mir aber auch einen Fuchs aus knietiefem eiskalten Wasser.

- Bei der Nachsuche ist sich ja der Schütze (auch ich!) häufig sicher, in welche Richtung das beschossene Stück abgesprungen ist. Filou ließ sich von derartigen Zielvorgaben nie beeinflussen: entweder folgte ich ihm, oder er blieb sitzen. (Er hatte immer Recht!)

Filou fehlt allerdings der ganzen Familie, weil wir seine besonders einfühlsame Art und seine überschäumende Lebensfreude vermissen:

- Kinder liebte er über alles. Lange wurde er von den Nachbarkindern zum Fußballspielen abgeholt und als auch alter Hund diente er unserem Enkel noch als geduldiger Spielkamerad. (siehe Mitteilungsblätter 131 und 136)

- Auch Menschen mit Angst vor Hunden überzeugte er spielend von seinem guten Gemüt.  …und jetzt liegt er nicht mehr an meinen Füßen und auch nicht mehr – getarnt auf der Schweineschwarte- im Weg.

Seine guten Eigenschaften hat er an seine zahlreichen Nachkommen- er starb als Urururgroßvater- vererbt und wir hoffen nun, dass schon bald wieder ein GM-Welpe aus seiner Linie unseren Haushalt elebt, denn auch unsere Hündin (seine Tochter) „Akira vom Strönfeld“ ist schon 10 Jahre alt. Wir möchten uns auf jeden Fall auf diesem Wege bei den Züchtern und Verbandsmitgliedern unserer Rasse für ihre ahrzehntelangen Bemühungen einen gesunden, leistungsstarken und wesensfesten Jagdbegleiter, der auch als Familienhund geeignet ist, zu züchten, bedanken und ihnen für ihren Erfolg gratulieren.

Barbara Beck